Langes Leben im eigenen Zuhause - Faktoren und Kriterien

Der demographische Wandel zeigt, dass die Menschen immer älter werden. Mit zunehmendem Alter nehmen meist auch körperliche Beschwerden zu. Beispielsweise führen schlechter werdende Augen oder Arthritis zu einem Verlust von Selbstständigkeit. Das Leben in Einpersonenhaushalten, durch den Verlust des Partners, erhöht oftmals den Wunsch nach Gemeinschaft. Die Grafik vom Statistischen Bundesamt zeigt den Anteil an Alleinlebenden aus dem Jahr 2014. Dass mehrere Generationen unter einem Dach leben, hat im Vergleich von 1991 (13%) zu 2014 (8%), abgenommen, zudem handelt es sich meist maximal um Zweigenerationenhaushalte.

Diagramm - Anteil der Alleinlebenden 2014
Vor diesem Hintergrund ergeben sich unter anderem folgende Fragen:
  • Welches Wohnkonzept passt am besten zu meinen Bedürfnissen/ den Bedürfnissen meines Angehörigen?
  • Was sollte die Umgebung bieten, um einer möglichen Vereinsamung entgegen zu wirken?
  • Wie kann mein Wohnumfeld möglichst schadstoffarm gestaltet werden?
  • Welche Vorsorgemaßnahmen können ergriffen werden, um später im eigenen Haus wohnen bleiben zu können, selbst wenn bei einem selbst oder dem Partner Pflegebedürftigkeit eintritt?
Diesen Fragen kann man mit folgender Aussage begegnen:
Eine gut strukturierte und kultivierte Umgebung, ein geeigneter Grundriss mit vorausschauender Ausstattung sowie wohngesunde Baustoffe und ein stimmiges Raumkonzept tragen dazu bei, länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu können.
Was heißt das nun konkret?

Es müssen entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden, welche folgende Ziele erfüllen:

  • Sicherstellung der Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben durch eine entsprechende Umgebung
  • Barrierefreier und flexibler Grundriss
  • Funktional flexible und nachhaltige Konstruktion
  • Schaffung eines möglichst gering belasteten Wohnumfeldes anhand wohngesunder Baustoffe
  • Vorausschauende Haustechnik
  • Schaffung einer guten Raumluftqualität durch ein entsprechendes Lüftungskonzept
  • Ausgewogene Lichtverhältnisse (Tages- und Kunstlicht)
  • Orientierungsförderndes Farbkonzept
  • Vorausschauende Ausstattung
  • Beseitigung von Störquellen wie Lärm, mikrobiologische Belastungen durch Pilze, Bakterien, chemische Wohngifte wie Gase, leicht- und schwerflüchtige Schadstoffe, Schwermetalle und Elektrosmog

Wenn Sie ein eigenes Haus bauen möchten bzw. ein Gebäude oder eine Eigentumswohnung im Bestand umgebaut werden soll, ohne später aufwändige Umbaumaßnahmen durchführen zu müssen, finden Sie hier einen Auszug der im Handbuch zu findenden Anforderungskriterien für ein altersgerechtes Wohnkonzept. Anhand dieser Kriterien wurde ein Leitfaden erstellt, welcher Empfehlungen und Maßnahmen beschreibt, auf die Sie bei der Planung eines Eigenheims oder bei einem entsprechenden Umbau zurückgreifen können. Ein selbstentworfenes Eigenheim begleitet dabei den Leitfaden, um die Empfehlungen zu visualisieren und eine Variante der Umsetzung exemplarisch aufzuzeigen. Zusätzlich enthält der Leitfaden Informationen zu meist gesundheitlichen Aspekten sowie Themenbereichen die speziell für Mehrfamilienhäuser, Pflegeheime, Residenzen oder ähnliche Institutionen relevant sind. Am Ende jedes Themenbereiches fassen Checklisten die zentralen Inhalte zusammen und helfen dabei den Überblick zu behalten. 
zur Themenübersicht

Unter dem Bereich Anwendungsbeispiele sind zwei Objekte vorgestellt, bei denen exemplarisch der Leitfaden sowie die Checklisten Anwendung finden und die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Referenzprojekte herausgearbeitet werden, um entsprechende Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Anwendungsbeispiele