Umbau einer Wohnung in einer Wohnanlage

Umbau einer Wohnung in einer Wohnanlage

Stehen für Sie Eigentumswohnung oder auch Mietwohnungen im Fokus, dann kann Ihnen das Handbuch behilflich sein, diese altersgerecht zu gestalten und auf ökologische Aspekte mit schadstofffreien Materialien zu achten oder ihr Potential zu bewerten. Es gilt eine gute Raumluft, unterstützende Haustechnik und dem Wohlbefinden dienliche Gestaltungs- und Ausstattungsmöglichkeiten zu vereinen. Achten Sie zudem auf eine geeignete Umgebung, haben Sie alle Vorkehrungen getroffen, um möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können.

Zur Darstellung der Anwendung des Handbuches sehen Sie hier Auszüge aus einer Analyse einer Wohnanlage, bei der alle Themen Berücksichtigung finden, welche auf dieser Webseite vorgestellt werden. Eine solche Analyse stellt die Basis für die spätere Auswertung dar, aus welcher anschließend dementsprechende Handlungsempfehlungen für die Planung und spätere Umsetzung abgeleitet werden können.

Im Folgenden werden nacheinander die einzelnen Themenbereiche des Handbuches beispielhaft behandelt, die das Wohnumfeld und die vorherrschenden Gegebenheiten einer Wohnanlage beschreiben. Diese werden im Anschluss, entsprechend ihres Erfüllungsgrades in Bezug auf die empfohlenen Kriterien aus den Checklisten des Handbuches oder der jeweiligen Broschüren, bewertet. 

Standort

Standort

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Standortes wird zunächst der Standort näher betrachtet, unter den die landschaftliche Lage des Gebäudes, seine topographische Lage und danach die Bodenbeschaffenheit etc. fallen und beschrieben werden. Im Anschluss folgt die Betrachtung der Infrastruktur, die allgemeine Kostenbetrachtung der Umgebung und weitere.

Es folgt ein Auszug einer solchen Beschreibung der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Standort: Die Wohnanlage befindet sich in der Altstadt einer Stadt mit rund 50.000 Einwohnern, …

  • Grundstück: Es handelt sich um ein freistehendes Haus mit Innenhof, welches sich an einer verkehrsberuhigten 30er Zone befindet und im Bereich einer Fußgängerzone liegt, ...

  • Infrastruktur: Zentral in der Altstadt und gut angebunden an die Bundesstraße und Autobahn, der ÖPNV ist durch Stadtbusse, Überlandbusse und Bahn für die ländliche Gegend gut ausgebildet, ...

  • ...
Grundriss

Grundriss

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Grundrisses werden zunächst die Kriterien des ready Konzeptes vorgestellt, an denen sich bei dieser Betrachtung und zur entsprechenden Bewertung orientiert werden kann. Diese beschreiben notwendige Drehflächen und Abstände zu Möbeln und Wänden, die je nach gewähltem Standard eingehalten werden sollten und bei der Planung des Grundrisses entscheidend sind. Exemplarische Beispiele werden zu einem Einfamilienhaus, einem Mehrfamilienhaus und einem Loft gegeben.

Es folgt ein Auszug einer Grundrissbeschreibung der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

Der Grundriss schaut wie folgt aus:

Beispiel Grundriss
  • Die Wohnanlage ist barrierefrei gestaltet 

  • Alle Türen der Wohnungen haben eine Breite von 0,90 m

  • ...
Konstruktion

Konstruktion

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Konstruktion wird zunächst die Bauweise des Gebäudes betrachtet, dann seine konstruktive und funktionale Flexibilität und anschließend die vorhandene Dämmung, der Sonnenschutz und weitere.

Es folgt ein Auszug der Konstruktionsbeschreibung der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Massivbauweise

  • Innenwände teilweise in Leichtbauweise

  • Teilweise eingeschränkte konstruktive und funktionale Nutzbarkeit im Innenbereich

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Baustoffe

Baustoffe

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Baustoffe werden zunächst mögliche Schadstoffe aufgezeigt, dann wird erläutert welche Möglichkkeiten es gibt, um Baustoffe zu beurteilen. Anschließend werden wohngesunde Baustoffe aufgezeigt.

Es folgt ein Auszug der vorhandenen Baustoffe der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Außenwand: Sandstein

  • Innenwände: Metallkonstruktion mit Gipskartonplatten

  • Fenster: Holz-Aluminium-Fensterkonstruktion

  • Fußbodenbelag: Linoleum, Fliesen

  • ...
Haustechnik

Haustechnik

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Haustechnik werden zunächst die verschiedenen Funktionsbereiche der Elektronik aufgezeigt, dann geht es über zu den Heizungsanlagen und im Anschluss wird der Außenbereich mit seinen möglichen Anlagen betrachtet.

Es folgt ein Auszug der vorhandenen Haustechnik der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Funktionsbereich Steckdosen/ Geräte/ Energiemanagement: Ausreichend Steckdosen, gut erreichbare Lichtsschalter, ...

  • Funktionsbereich Heizen/ Lüften/ Kühlen: Konvektoren, keine Außenrolläden als Sonnenschutz möglich

  • Funktionsbereich Sicherheit/ Smart Home: Türsprechanlage, keine automatische Lichtregelung im Wohnbereich, …

  • Heizung: Erdgasheizungsanlage, Solaranlage für Warmwasseraufbereitung

  • Anlagentechnik: Installierter Fahrstuhl

  • ...
Lüftungskonzept

Lüftungskonzept

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Lüftungskonzepts werden die verschiedenen Möglichkeiten von Lüftungskonzepten vorgestellt und die Lüftungsanlagen beschrieben, so dass sich anhand der jeweiligen Vor- und Nachteile entweder für eine Variante leichter entschieden werden kann oder die bereits vorhandene Variante leichter bewertet werden kann.

Es folgt ein Auszug des Lüftungskonzepts der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Abluftanlage im Bad

  • Querlüftung durch Wohnungsgrundriss nicht möglich

  • Keine Lüftungsanlage im Wohnbereich

  • Nachteil: Unkontrolliertes Ablüften, keine Wärmerückgewinnung, …

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Lichtkonzept

Lichtkonzept

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Lichtkonzepts werden zunächst die Innenräume entsprechend ihres Tageslichtanteils untersucht und die drei Hauptarten der künstlichen Raumbeleuchtung mit entsprechenden Empfehlungen bei jeweiliger Nutzungsart vorgestellt. Anschließend wird die Beleuchtung im Außenbereich erläutert, um das eigene Lichtkonzept besser beurteilen zu können.

Es folgt ein Auszug des Lichtkonzepts der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Tageslicht: Große Fenster sorgen für ausreichend Tageslicht, ...

  • Künstliche Raumbeleuchtung: In jedem Raum ist eine Grundbeleuchtung, Zimmer wie der Wohnbereich und das Schlafzimmer sind zusätzlich mit Akzentbeleuchtung ausgestattet, …

  • Außenbeleuchtung: Der Hof ist mit Beleuchtung mit integrierten Bewegungsmeldern ausgestattet, ...

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Farbkonzept

Farbkonzept

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Farbkonzepts werden zunächst die Farben und ihre Wirkung auf die Psyche und ihre Gesundheit erläutert und anschließend Farbgestalungsbeispiele pro Raumnutzung gegeben, die später auch zur Unterstützung dienen können.

Es folgt ein Auszug des Lichtkonzepts der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Böden sind farblich aufeinander abgestimmt, um Trittunsicherheiten zu vermeiden

  • Flur ist in hellen Farben mit Farbakzenten gehalten 

  • Keine farbliche Abhebung der Türrahmen von den Wänden 

  • Etagen unterscheiden sich farblich nicht voneinander

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Ausstattung

Ausstattung

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Ausstattung werden pro Nutzungsbereich komfortable und erleichternde Ausstattungsmöglichkeiten vorgestellt und auf die Raumluft verbessernde Begrünung und Wasserelementen eingegangen. Dies kann bei der Bewertung der späteren Nützlichkeit der aktuellen Ausstattung hilfreich sein und gibt Inspiration bei einer Neuausstattung.

Es folgt ein Auszug der Ausstattung der hier exemplarisch aufgeführten Wohnanlage:

  • Ebenerdige Dusche mit Faltwand

  • Stützgriffe in den Wohnungen können nachgerüstet werden

  • Keine Arbeitsplatte mit Unterfahrungsmöglichkeit in der Küche

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Auswertung

Thema Bewertung
Standort 9
Grundriss 5
Konstruktion 7
Baustoffe 6
Haustechnik 7
Lüftungskonzept 4
Lichtkonzept 7
Farbkonzept 1
Ausstattung 5

Die Punktevergabe erfolgt von 0-10. Dabei bedeutet eine Bewertung von 0, dass das Eigenheim die Kriterien des jeweiligen Themenbereichs eines altersgerechten Wohnumfeldes gar nicht erfüllt (0%) und 10, dass das Eigenheim den Anforderungen des Themenbereichs im vollen Umfang entspricht (100%).

Diagramm - Bewertung

Die Auswertung über das Spinnendiagramm zeigt die Ausprägung auf, in welchen Themenbereichen für die Wohnanlage der größte Handlungsbedarf besteht, um diese in ein altersgerechtes Wohnumfeld umzuwandeln.

Handlungsempfehlung

Grundriss vor Anwendung der Checklisten
Grundriss vor Anwendung der Checklisten
Grundriss nach Anwendung der Checklisten
Grundriss nach Anwendung der Checklisten

In Anbetracht der Bewertung empfiehlt es sich vorrangig die Themenbereiche Grundriss (5 von 10 Punkten), Ausstattung (5 von 10 Punkten), Farb- (1 von 10 Punkten) und Lüftungskonzept (4 von 10 Punkten) genauer zu beleuchten. Hier besteht in Hinblick auf ein altersgerechtes Wohnumfeld der größte Handlungsbedarf.

Grundriss inkl. Ausstattung

Der Grundriss ist durch den Denkmalschutz des Gebäudes und seiner massiven Bauweise, die auch teilweise im Innenbereich vorherrscht sehr eingeschränkt. Die Grundrisse der Wohnungen wurden nahezu barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgeplant. Sie besitzen keine Schwellen und haben die von der DIN 19040 vorgeschriebene Mindestbreite für Türen von 0,90 m. Allerdings sind die vorgeschriebenen Wendeflächen nicht mehr erfüllt, sobald die Wohnung mit Möbeln ausgestattet wird. Ist der Wunsch vorhanden, die 2-Zimmer-Wohnung mit einem altersgerechten Wohnkonzept auszugestalten, dann zeigt die erste Abbildung den Abriss und die zweite Abbildung eine mögliche Ausgestaltung des Grundrisses.

Wenn kein allzu großer Wert auf einen eigenen Flurbereich gelegt wird, kann dieser zu Gunsten einer besseren Bewegungsfreiheit durch den Ausbau der zwei Gipskarton-Innenwände seitlich rechts von der Küche entfernt werden. Wo sich bislang die Garderobe befindet, entsteht ein Abstellplatz für einen Rollator. Ebenso wird die 1,10 m hohe Brüstung der Küche ausgebaut und somit der Wohnraum geöffnet. Das Schlafzimmer ist mit einem Ehebett zu klein, um rollstuhlgerecht zu sein. Um mehr Freifläche zu erhalten, kann anstelle der Schrankwand ein schmalerer Kleiderschrank ausgewählt und die Kommode am Fußende des Bettes entfernt werden. So ist die andere Bettseite leichter zu erreichen. Nach diesen baulichen Änderungen ergibt sich mehr Fläche, die bei entsprechender Anordnung des Inventars zumindest den ready plus-Standard erreicht. Im Bad werden die Installationen anders angeordnet, um dieses nach der DIN 18040-2 mit einer bodenebenen Dusche von 1,2 m * 0,9 m auszustatten. Im Wohnraum bietet sich als Esstisch ein höhenverstellbares und somit unterfahrbares Modell an. Wird dieser noch mit feststellbaren Rollen versehen, so kann er bei Bedarf leicht verschoben werden, um gegebenfalls mit einem Rollstuhl/Rollator leicht durch die Wohnung zu gelangen.

Farbkonzept

Das hier vorhandene Farbkonzept weicht durch die rein weißen Wände, Türen und Decken sehr von den Kriterien und Empfehlungen ab, welche im Handbuch und auch in der Themenbroschüre ausführlich beschrieben sind. Lediglich die jeweils gewählten Brauntöne vermitteln die gewünschte Trittsicherheit. Die farbliche Hervorhebung der Türen gegenüber der Wandfarbe zur besseren Orientierung, wäre durch Verwendung einer natürlichen Holztür eine leicht umzusetzende Maßnahme.

Lüftungskonzept

Eine Lüftungsanlage ist in diesem Fall durch die massiven Innenwände sehr kostspielig und daher eher unrealistisch. Das Konzept könnte aber durch smarte Fenster, die in der Abbildung blau gekennzeichnet sind, unterstützt werden.

Mehr Informationen zu den einzelnen Themenbereichen finden Sie in den Broschüren und im Handbuch.