Um sich den Wunsch eines Lebens im Eigenheim auf Dauer, auch bei immer höher werdendem Pflegegrad, verwirklichen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Einen ersten wichtigen Schritt dorthin beschreibt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung anschaulich mit dem Leitfaden "ready-kompakt". Dieser wurde als Planungsgrundlage zur Vorbereitung von altengerechten Wohnungen entwickelt.

Hier können Sie eine in das Thema einführende Beschreibung und Bewertung des darin beschriebenen ready-Konzepts nachlesen.

Beim ready-Konzept steht die Erkenntnis im Vordergrund, dass die wenigsten Wohnungen dafür geeignet sind, um das gesamte Leben in ihnen verbringen zu können. Meist müssen die Wohnungen oder Häuser aufwändig umgebaut und angepasst werden. Der ready-Standard zeigt, wie eine Wohnung vorbereitet sein sollte, damit sie bei späterem Bedarf durch kleine Anpassungen altengerecht umgebaut werden kann.
Dabei ist das Ziel des ready-Konzepts die allgemeine Nutzbarkeit der Wohnung für alle Menschen, unabhängig davon ob eine Beeinträchtigung bereits vorliegt oder nicht. Dafür orientiert es sich an den Standards der beiden nachfolgend erläuterten Normen und nutzt ihre Gestaltungsspielräume.                                     
Der Fokus der DIN 18040-2 "barrierefreies Bauen" und der DIN 18040-2 R "rollstuhlgerechtes Bauen" liegt zum einen auf Wohnungen im Bestand, die nicht von vornherein altengerecht vorbereitet wurden. Dementsprechend müssen diese kostspielig umgebaut werden, sobald Barrierefreiheit oder Rollstuhltauglichkeit benötigt wird. Zum anderen beziehen sich die DIN-Vorgaben auf Wohnungen in einem Neubau, die als rollstuhltauglich oder barrierefrei ausgezeichnet werden sollen.

Der ready-Standard liefert ein Konzept, welches Wohnungen so vorbereitet, dass sie mit vertretbarem Aufwand auf die jeweiligen Bedürfnisse der Bewohner angepasst werden können.

"Es [das ready-Konzept] schafft Grundlagen, damit Wohnungen rollstuhlgerecht erreichbar, baulich anpassbar sowie für alle Besucher geeignet sind, allenfalls mit Hilfe Dritter."

DIN-Standard Entwicklung © Thomas Jocher

ready Stufen-Konzept © Thomas Jocher

Die verschiedenen ready-Standards beruhen darauf, dass bereits im Vorfeld eines Neubaus bauliche Vorbereitungen getroffen werden, so dass der Grundriss konstruktiv und funktional flexibel und somit bei Bedarf räumlich anpassbar ist. Dabei steht das Ziel immer im Vordergrund, dass die Wohnung oder das Haus für alle Menschen nutzbar ist. Je nach ökonomischer und räumlicher Situation, kann sich für einen Standard entschieden werden. Die Ausbaustufe ready plus ist dabei der empfohlene Standard, da bei dieser der planerische und finanzielle Aufwand gegenüber dem räumlichen Komfort ausgeglichen ist. Bei den Ausbaustufen wird nach den Faktoren Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und Flächenbedarf unterschieden.

Es gibt fünf Leitkriterien, die auf die ready-Standards anwendbar sind (siehe Abbildung Ready - Leitkriterien). Sie müssen nicht vollständig erfüllt sein, sondern zielen auf Machbarkeit in der jeweiligen Wohnumgebung ab.

Zu allen Leitkriterien liefert der ready Maßnahmenkatalog "pro ready-Standard" entsprechende Maß-, Höhen- und Größenangaben. Die folgenden Abbildungen zeigen ein Beispiel eines Grundrisses für eine Wohnung auf, die konstruktiv und funktional flexibel nach dem ready plus-Konzept vorbereitet wurde. Mit einem "X" sind die Wände und Gegenstände gekennzeichnet, welche im angepassten Grundriss für das altengerechte Wohnen entfernt werden, damit zum einen mehr Bewegungsfreiheit für einen Rollstuhl vorhanden ist und zum anderen das Bad barrierefrei gestaltet werden kann.

Auch für die Grundausstattung, Bäder, Treppen und Balkone sind anschauliche Beispiele vorhanden. Die Broschüre kann beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung angefragt oder über die Internetseite des Bundesamtes abgerufen werden.