Umbau eines Einfamilienhauses

Umbau eines Einfamilienhauses

Das Ziel, welches mit dem Handbuch und sämtlichen Informationen rund um das Thema altersgerechtes Bauen erreicht werden soll, ist es wohngesunde, ökologische und bedarfsgerechte Aspekte des Bauens mit möglichst schadstofffreien Materialien, guter Raumluft, unterstützender Haustechnik und dem Wohlbefinden dienlichen Gestaltungs- und Ausstattungsmöglichkeiten zu vereinen. Wird zudem noch auf eine geeignete Umgebung geachtet, hat man alle Vorkehrungen getroffen, um möglichst lange selbstständig im eigenen Zuhause leben zu können.

Zur Darstellung der Anwendung des Handbuches sehen Sie hier Auszüge aus einer Analyse eines Einfamilienhauses, bei der alle Themen Berücksichtigung finden, welche auf dieser Webseite vorgestellt werden. Eine solche Analyse stellt die Basis für die spätere Auswertung dar, aus welcher anschließend dementsprechende Handlungsempfehlungen für die Planung und spätere Umsetzung abgeleitet werden können.

Im Folgenden werden nacheinander die einzelnen Themenbereiche des Handbuches beispielhaft behandelt, die das Wohnumfeld und die vorherrschenden Gegebenheiten des Einfamilienhauses beschreiben. Diese werden im Anschluss, entsprechend ihres Erfüllungsgrades in Bezug auf die empfohlenen Kriterien aus den Checklisten des Handbuches oder der jeweiligen Broschüren, bewertet. 

Standort

Standort

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Standortes wird zunächst der Standort näher betrachtet, unter den die landschaftliche Lage des Gebäudes, seine topographische Lage und danach die Bodenbeschaffenheit etc. fallen und beschrieben werden. Im Anschluss folgt die Betrachtung der Infrastruktur, die allgemeine Kostenbetrachtung der Umgebung und weitere.

Es folgt ein Auszug einer solchen Beschreibung des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Standort: Das Haus ist in einem Dorf gelegen, welches hauptsächlich aus Ein- und Mehrfamilienhäusern, einem Freibad, mehreren Hotels und Restaurants besteht. Das Dorf ist umgeben von Wiesen und Wäldern sowie Seen und Talsperren. Die nächste Stadt ist 5 km entfernt. Hier befinden sich unter anderem Läden des Einzelhandels sowie Chemieindustrie.

  • Grundstück: freistehendes Haus mit Garten und Hof, Hanglage mit einer kurzen Auffahrt mit ca. 30% Steigung

  • Infrastruktur: etwas abgelegen zu den Anschlussstellen an die Autobahn (ca. 15 km), …

  • ...
Grundriss

Grundriss

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Grundrisses werden zunächst die Kriterien des ready Konzeptes vorgestellt, an denen sich bei dieser Betrachtung und zur entsprechenden Bewertung orientiert werden kann. Diese beschreiben notwendige Drehflächen und Abstände zu Möbeln und Wänden, die je nach gewähltem Standard eingehalten werden sollten und bei der Planung des Grundrisses entscheidend sind. Exemplarische Beispiele werden zu einem Einfamilienhaus, einem Mehrfamilienhaus und einem Loft gegeben.

Es folgt ein Auszug einer Grundrissbeschreibung des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

Der Grundriss schaut wie folgt aus:

Beispiel Grundriss
  • Barrierefreies Erdgeschoss durch absatzfreie Zugänge

  • Enges Badezimmer

  • Schmale Türen

  • ...
Konstruktion

Konstruktion

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Konstruktion wird zunächst die Bauweise des Gebäudes betrachtet, dann seine konstruktive und funktionale Flexibilität und anschließend die vorhandene Dämmung, der Sonnenschutz und weitere.

Es folgt ein Auszug der Konstruktionsbeschreibung des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Zweigeschossiges Haus mit Lochfassade

  • Eine mittige feststehende Wand, ansonsten Leichtbauwände

  • Massivbauweise

  • ...
Baustoffe

Baustoffe

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Baustoffe werden zunächst mögliche Schadstoffe aufgezeigt, dann wird erläutert welche Möglichkkeiten es gibt, um Baustoffe zu beurteilen. Anschließend werden wohngesunde Baustoffe aufgezeigt.

Es folgt ein Auszug der vorhandenen Baustoffe des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Außenwand: Y-tong

  • Innenwände: Metall- und Holzständerunterkonstruktion, Gipskartonplatten

  • Fenster: Holzrahmen

  • Fußboden: Laminat, Linoleum, Kork

  • ...
Haustechnik

Haustechnik

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Haustechnik werden zunächst die verschiedenen Funktionsbereiche der Elektronik aufgezeigt, dann geht es über zu den Heizungsanlagen und im Anschluss wird der Außenbereich mit seinen möglichen Anlagen betrachtet.

Es folgt ein Auszug der vorhandenen Haustechnik des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Funktionsbereich Steckdosen/ Geräte/ Energiemanagement: Ausreichend Steckdosen vorhanden, ...

  • Funktionsbereich Heizen/ Lüften/ Kühlen: Fußbodenheizung, Konvektoren, mobiler strombetriebener Lüfter, ...

  • Funktionsbereich Sicherheit/ Smart Home: keine Türsprechanlage, …

  • Heizung: Zentrale Erdgasheizung

  • ...
Lüftungskonzept

Lüftungskonzept

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Lüftungskonzepts werden die verschiedenen Möglichkeiten von Lüftungskonzepten vorgestellt und die Lüftungsanlagen beschrieben, so dass sich anhand der jeweiligen Vor- und Nachteile entweder für eine Variante leichter entschieden werden kann oder die bereits vorhandene Variante leichter bewertet werden kann.

Es folgt ein Auszug des Lüftungskonzepts des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Manuelle Lüftung, keine Lüftungsanlage

  • Ausreichend Fenster für Querlüftung

  • Nachteil: unkontrolliertes Ablüften, keine Wärmerückgewinnung, …

  • ...
Lichtkonzept

Lichtkonzept

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Lichtkonzepts werden zunächst die Innenräume entsprechend ihres Tageslichtanteils untersucht und die drei Hauptarten der künstlichen Raumbeleuchtung mit entsprechenden Empfehlungen bei jeweiliger Nutzungsart vorgestellt. Anschließend wird die Beleuchtung im Außenbereich erläutert, um das eigene Lichtkonzept besser beurteilen zu können.

Es folgt ein Auszug des Lichtkonzepts des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Tageslicht: ausreichend Fenster vorhanden, Fensterverteilung wurde gut geplant, allerdings wird der längliche Flur schnell dunkel, ...

  • Künstliche Raumbeleuchtung: In jedem Raum ist eine Grundbeleuchtung, Zimmer wie Küche, Bad und Wohnzimmer sind zusätzlich mit Akzentbeleuchtung ausgestattet, …

  • Außenbeleuchtung: Wege sind gut ausgeleuchtet, Bewegungsmelder sind integriert, ...

  • ...
Farbkonzept

Farbkonzept

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle des Farbkonzepts werden zunächst die Farben und ihre Wirkung auf die Psyche und ihre Gesundheit erläutert und anschließend Farbgestalungsbeispiele pro Raumnutzung gegeben, die später auch zur Unterstützung dienen können.

Es folgt ein Auszug des Lichtkonzepts des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Böden sind farblich aufeinander abgestimmt, um Trittunsicherheiten zu vermeiden

  • Türrahmen heben sich farblich von den Wänden ab

  • Es wurden helle Wandfarben verwendet, …

  • ...
Ausstattung

Ausstattung

Im Handbuch/ der Broschüre finden Sie eine Reihenfolge anhand derer Sie bei der Analyse dieses Themenbereiches vorgehen können. Im Falle der Ausstattung werden pro Nutzungsbereich komfortable und erleichternde Ausstattungsmöglichkeiten vorgestellt und auf die Raumluft verbessernde Begrünung und Wasserelementen eingegangen. Dies kann bei der Bewertung der späteren Nützlichkeit der aktuellen Ausstattung hilfreich sein und gibt Inspiration bei einer Neuausstattung.

Es folgt ein Auszug der Ausstattung des hier exemplarisch aufgeführten Einfamilienhauses:

  • Aktuell führt eine Wendeltreppe ins Obergeschoss

  • Waschbecken im Bad ist unterfahrbar

  • Möglichkeit zur Nachrüstung von Haltegriffen gegeben, …

  • ...

Auswertung

Thema Bewertung
Standort 6
Grundriss 4
Konstruktion 8
Baustoffe 7
Haustechnik 7
Lüftungskonzept 3
Lichtkonzept 8
Farbkonzept 8
Ausstattung 2

Die Punktevergabe erfolgt von 0-10. Dabei bedeutet eine Bewertung von 0, dass das Eigenheim die Kriterien des jeweiligen Themenbereichs eines altersgerechten Wohnumfeldes gar nicht erfüllt (0%) und 10, dass das Eigenheim den Anforderungen des Themenbereichs im vollen Umfang entspricht (100%).

Diagramm - Bewertung

Die Auswertung über das Spinnendiagramm zeigt die Ausprägung auf, in welchen Themenbereichen für das Eigenheim der größte Handlungsbedarf besteht, um dieses in ein altersgerechtes Wohnumfeld umzuwandeln.

Handlungsempfehlung

Grundriss vor Anwendung der Checklisten
Grundriss vor Anwendung der Checklisten
Grundriss nach Anwendung der Checklisten
Grundriss nach Anwendung der Checklisten

In Anbetracht der Bewertung empfiehlt es sich, vorrangig die Themenbereiche Grundriss (4 von 10 Punkten), Ausstattung (2 von 10 Punkten) und das Lüftungskonzept (3 von 10 Punkten) genauer zu betrachten, da diese unterdurchschnittlich bewertet wurden. Hier besteht in Hinblick auf ein altersgerechtes Wohnumfeld der größte Handlungsbedarf.

Die erste Abbildung zeigt die Wände auf, welche abgerissen werden können. Die zweite Abbildung zeigt den optimierten Grundriss mit einer möglichen Aufteilung des Inventars.

Grundriss inkl. Ausstattung

Der Grundriss des Hauses ist durch die Kastenform einfach gehalten. Wenn das Haus betreten wird, befindet sich auf der rechten Seite der Hauswirtschaftsraum. Das Bad ist recht eng geschnitten, ebenso wie die Küche. Der Wohn- Essbereich ist offen und großzügig gestaltet. Beim Schlafzimmer ist die Tür etwas ungünstig gelegen, so dass bei Eintritt direkt die Schrankwand gesehen wird. Alle Türen besitzen aktuell eine Breite von 0,80 m. Der Flur wird durch den Arbeitsbereich ergänzt und eine Wendeltreppe führt in den zweiten Stock.

Nach den Umbaumaßnahmen besteht die Möglichkeit rechts vom Eingang einen Eckbereich einzurichten, in dem ein Rollator oder Rollstuhl abgestellt werden kann und der anhand einer Falttür vom Sichtfeld abgeschottet wird. Sämtliche Türen werden durch breitere Türen von 0,90 m ausgetauscht, damit ein Rollstuhl durch diese durchfahren kann und zudem der DIN 18040-2 entsprochen wird. Für mehr Barrierefreiheit wird die Wand zwischen Badezimmer und Hauswirtschaftsraum abgerissen, um so ein größeres Bad zu schaffen. Waschmaschine und Wäschetrockner befinden sich dadurch dann zwar direkt im Bad, aber dafür wird durch die Umbaumaßnahme auch eine Wendefläche von 1,50 m erhalten, so dass bei Bedarf hier auch ein Rollstuhl rein und raus fahren kann. Die Badewanne und Toilette sind ohne Barrieren erreichbar. Die Toilette kann bei Bedarf mit einem höhenverstellbaren Dusch-WC ausgetattet werden. Zudem ist Platz für eine bodenebene Dusche. Durch den Abriss der Wand zwischen Küche und Wohnzimmer entsteht eine offene Wohnküche. So ist alles lichtdurchfluteter und die beengten Verhältnisse werden aufgelöst. Die einfache Küchenzeile wird zu einer L-förmigen Küchenzeile abgeändert. Im Küchenbereich kann ein unterfahrbarer Esstisch oder eine entsprechende Kochinsel platziert werden.

Die Tür des Schlafzimmers wird etwas nach links versetzt, um den Sichtbezug zu optimieren und die Schrankbarriere zu vermeiden. Ein verstellbarer Einlegerahmen für das Bett kann als Ein- und Aussteigehilfe dienen. Die Wendeltreppe wird durch eine viertelgewendelte Treppe mit einer Stufenbreite von 0,80 m ersetzt, um problemlos bei Bedarf einen Treppenlift installieren zu können.

Lüftungskonzept

Die Nachrüstung einer Lüftungsanlage wäre sehr kostspielig. Durch den guten Sonnenschutz über die geeigneten Verschattungsmaßnahmen, die ausreichend großen manuellen Lüftungsmöglichkeiten sowie die sinnvolle Verteilung der Fenster, die eine gründliche Durchlüftung ermöglichen, sind die Voraussetzungen für manuelles Lüften gegeben. In Hinblick auf die im Alter ggf. auftretenden Einschränkungen im motorischen Bereich empfiehlt sich die Installation smarter Fenster, die den Lüftungsprozess unterstützen. Diese sind in der Abbildung mit blau gekennzeichnet.

Mehr Informationen zu den einzelnen Themenbereichen finden Sie in den Broschüren und im Handbuch.